24.06.2022 | Pressekonferenz
Beim 71. Bodenseetreffen in Friedrichshafen steht nicht nur das Wiedersehen im Vordergrund, sondern auch die Digitalisierung. Diese gibt es für alle Funkinteressierten hautnah bei den Live-Funkverbindungen vom Indischen Ozean, über die Antarktis bis hin zur ISS zu sehen und bei der Lehrerfortbildung mit verschiedenen Themen zu entdecken: „Mit unserem Rahmenprogramm zeigen wir, dass der Amateurfunk lebt, junge Menschen erreicht und wir immer am Puls der Zeit unterwegs sind. Wir gestalten die Zukunft aktiv mit. Funkamateure werden Live-Funkkontakte herstellen und mit unserer Lehrkräftefortbildung verdeutlichen wir, dass der Weg vom Funkamateur zum Ingenieur in der heutigen Zeit, in den Naturwissenschaften und der Technik an Wichtigkeit zunehmen, die Leidenschaft zum Beruf werden kann,“ betont Stephanie Heine, Pressesprecherin des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC) e.V.
Ihr Hobby zum Beruf gemacht hat auch die junge Funkamateurin Theresa Thoma aus Fürstenfeldbruck. Mit dem Masterabschluss in Informatik hat sie die Stelle als Elektronik-Ingenieurin der Forschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis ergattert: „Ich war über ein Jahr auf der „Neumayerstation III“ als IT-Expertin im ewigen Eis. Aus einer verrückten Idee wurde ein abenteuerreiches Erlebnis, bei der ich neben meiner Arbeit als Technikerin auch die unglaubliche Natur kennenlernen und meinem Hobby, dem Amateurfunk nachgehen konnte. Dazu gehörte auch, dass wir mit Schulen Kontakt hergestellt haben, wobei uns die Kinder und Jugendlichen ihre Fragen stellen konnten.“
Ebenso fasziniert von der internationalen Kommunikation und der damit verbundenen Technik ist Robert Traussnig, DARC Ortsverbands-Vorsitzender in Friedrichshafen. Neben seiner Haupttätigkeit, der Qualitätssicherung für Erdbeobachtungssatelliten bei Airbus, befasst er sich mit dem Aufbau der ersten regionalen Notfunkgruppe in Deutschland. „Zusammen mit dem DARC ist die Idee gewachsen, dass wir mit dem von Airbus gespendetem Einsatzfahrzeug die erste regionale Notfunkgruppe bundesweit gründen. Wie wichtig der Amateurfunk für das Wiederherstellen von Kommunikation ist, hat uns die Flut im Ahrtal erneut gezeigt. Wir geben hier in Friedrichshafen den Startschuss für ein dringend notwendiges Pilotprojekt,“ erklärt Robert Traussnig. „Mit der heutigen Premiere am Bodensee legen wir das Fundament für ein nationales Notfunk-Konzept. Zukünftig soll es in jedem Bundesland einen zuständigen Stützpunkt für Not- und Katastrophenfunkt geben,“ ergänzt Oliver Schlag, Referent im Bereich Not- und Katastrophenfunk DARC.
Die Ham Radio ist noch bis Sonntag, den 26. Juni 2022, geöffnet. Eintrittskarten gibt es auch an der Tageskasse vor Ort zu kaufen. Weitere Informationen gibt es unter www.hamradio-friedrichshafen.de.